Welch ein Unterschied zu den hüpfenden Kehlköpfen, den artistisch umher schnellenden Zungen, den hochgewölbten Gaumen, den von aufgesetzten Gefühlen entstellten Fratzen und den Muskel-Korsetten, die die Stimme stützen sollen. Schon die großen Lehrer des Belcanto wussten: Der Kehlkopf soll ruhen beim Gesang, alle Tonhöhen-Forderungen regelt er aus sich selbst, ohne dass er steigen muss. Er darf in den Sog orientierten Genuss dessen kommen, was er an Schwingung erzeugt, dann findet er in sein wirkliches Wesen, das jenseits des Leistungsprinzips im parasympathischen Zustand des Empfangens liegt. Ist dem Kehlkopf das Hängen, der Empfang und die Sog-Orientierung erlaubt, ist die Handlung zugunsten der sensorischen Wahrnehmung auf das Wesentliche reduziert, stellt sich Leichtigkeit, Volumen, Dichte, Vibration und Brillanz in die Stimme ein, wie kein Handelnder es je erreichen kann.